Hallo zusammen,

mein Name ist Jolanda und ich spiele jetzt seit etwa 14 Jahren klassisch Gitarre. Nach dem Abitur vor zweieinhalb Jahren habe ich einen Platz an der Berufsfachschule in Mittenwald bekommen und lerne im Zupfinstumentenbau seither sehr viel über die Gitarre. Im Mai beginnen wir mit dem Bau unseres Gesellenstücks.
Auf der Suche nach theoretischer Unterstützung aus dem Internet bin ich schon öfters auf dieses Forum gestoßen und freue mich über die vielen interessanten Themen, die es hier zu entdecken gibt.

Grüße aus Oberbayern
Jolanda

Oh wie schön, eine Frau vom Fach hier zu wissen. Willkommen! Wenn ich nicht schon so alt wäre, würde mich dieses Handwerk auch sehr interessieren. Ich freue mich, wenn du mehr zur Ausbildung und deinen Arbeiten berichtest. Viele Grüße aus Regensburg Kerstin

Hallo Jolanda,

Ich weiß nicht, ob man das fragen darf oder ob es da Vorgaben gibt, aber was hast du dir für das Gesellenstück vorgenommen? Ansonsten gerne mal später.

Gruß michael

Die Vorgabe ist eigentlich nur, dass man ein akustisches Zupfinstrument bauen muss. Also keine E-Gitarre. Zwei Ausnahmen sind außerdem Banjo und Harfe. Dabei gibt es einfach zu viele Arbeitsschritte, die wir in der Ausbildung nicht lernen.
Ich habe mich für eine Konzertgitarre nach Ignacio Fleta (Zederndecke mit 9 Fächerleisten) entschieden. Das war gar nicht so einfach, das Schöne an dem Beruf ist ja, dass er so vielseitig ist. Das es eine klassische Gitarre wird, war aber ziemlich bald klar, da wir nur eine begrenzte Zeit haben und dafür in der Schule alles Nötige (Formen, Schablonen usw.) da ist.

Grüße zurück

Hallo jolanda,
ich habe mal irgendwo gelesen, dass die Ausarbeitung einer zederndecke sehr anspruchsvoll sein soll. (Kann ich selber nicht beurteilen, wobei eine gut schwingende und gleichsam stabile Decke wohl immer eine Herausforderung darstellt). Fleta hat , sofern ich mich auch da nicht irre, viel zur Popularität der Zeder beigetragen, manche spanischen gitarrenbauer dagegen haben diese als Deckenholz abgelehnt. Romanillos gehörte z.B. dazu. Heute ist die zederndecke ja etabliert und hat ihren liebhaberkreis und je nach Gitarrenbauer sind die klanglichen Unterschiede manchmal gar nicht so groß. Auch hier gibt es ein schönes Video von kent guitar classics, wo jeweils eine Fichte und Zeder von Marin Montero von Miles gespielt wird und der Unterschied kaum zu hören ist. Da macht eben wohl doch nicht nur das Deckenholz, sondern auch die Bearbeitung durch den Gitarrenbauer viel aus. In diesem Sinne "frohes und produktives" Schaffen.

Gruß michael