Ich habe eine Gitarre mit einem dünnen Hals und großen Händen, daher ist es manchmal praktisch, den Daumen auf der E-Saite zu benutzen. Ist das gut auf einer klassischen Gitarre oder schlecht für die Technik und Handhaltung?
Meistens leidet die Haltung des Handgelenks darunter, wenn der Daumen über das Griffbrett ragt. In klassischer Haltung sollte der Daumen auch nicht oberhalb des Griffbretts von vorne zu sehen sein. Für die Anatomie der Arme und Hände ist die klassische Haltung gegenüber der Steelstring und der E-Gitarre die ergonomischste.
Zudem gibt es keine mir bekannten klassischen Stücke, wo eine solche Haltung erforderlich ist. Ich werde allerdings gerne eines besseren belehrt. Also ich würde im klassischen Bereich keine Notwendigkeit dafür sehen. Und der Vorteil, den man durch die Möglichkeiten durch die Nutzung des Daumens bekommt, ist eingeschränkt, da die Bewegungsmöglichkeit der anderen Finger ja deutlich verloren geht.
Guten Morgen, Ein begnadeter Verwender des (in seinem Fall rechten) Daumen auf dem Griffbrett war ja Jimmi Gensrix Für meinen Lehrer wäre der Einsatz des linken Daumens um etwa ein tiefes F# zu greifen ein absolutes no go ... es gab (und gibt?) Lehrer, die achten bei Anfängern streng darauf, dass sie mit dem linken Daumen auf der Halsrückseite nicht zu sehr nach oben rutschen. Das ist zumindest die alte Schule, oder? Aber es gibt im Forum einige Profis, die ein reguläres Studium der Gitarre absolviert haben, vielleicht können diese ja über die erlernte Haltung des linken oder rechten Daumens berichten? Ich selbst verwende den linken Daumen nie, um Töne zu greifen.
Zitat von Karel im Beitrag #3 Lehrer, die achten bei Anfängern streng darauf, dass sie mit dem linken Daumen auf der Halsrückseite nicht zu sehr nach oben rutschen. Das ist zumindest die alte Schule, oder?.
Yep - Du beschreibst gerade meinen Lehrer :-) Sein Studium der klassischen Gitarre liegt allerdings ein paar Jahrzehnte zurück ...
Ich bin zufällig auf den nachfolgenden Text gestoßen. Da sich ja bei uns auch Gitarristen finden, die sich mit der Gitarrenmusik des frühen 19. Jahrhunderts beschäftigen und diese eventuell auch auf einschlägigen Instrumenten aufführen, wäre doch interessant zu erfahren, inwieweit es hier Erfahrungen oder "Selbstversuche" mit dem Daumenspiel gibt.
Was meinst Du mit dünnem Hals? Unter einem dünnen Hals verstehe ich eine geringe Stärke des Halsprofils. Du scheinst dich aber auf die Breite des Griffbretts zu beziehen.
In meinen Augen haben moderne „klassische Gitarren“ Griffbrettbreiten (Sattel) ca 50 bis 54 mm. Wenn das deutlich weniger ist, würde ich nicht mehr von einer klassischen Gitarre sprechen. Begriffe wie „Crossover Guitar“ kommen mir da in den Kopf.
Bei einem breiten Griffbrett ist der Daumen auf der E6-Saite nicht so einfach möglich. Mit einem schmalen Griffbrett hat man keine klassische Gitarre mehr. Von daher ist das keine Technik des klassischen Gitarrenspiels.
Ich habe auf Delcamp Berichte von Gitarrenlehrern gelesen die sich darüber beschwerten das Schüler sich ohne Beratung durch den Lehrer Gitarren mit schmalem Hals gekauft haben und sich wunderten das das mit dem klassischen Spiel nicht so gut klappt …
Abseits des klassischen Gitarrenspiels ist der Daumen auf der E6 eine wohl etablierte Technik.
Zitat von saitenklang im Beitrag #7Was meinst Du mit dünnem Hals? Unter einem dünnen Hals verstehe ich eine geringe Stärke des Halsprofils. Du scheinst dich aber auf die Breite des Griffbretts zu beziehen.
In meinen Augen haben moderne „klassische Gitarren“ Griffbrettbreiten (Sattel) ca 50 bis 54 mm. Wenn das deutlich weniger ist, würde ich nicht mehr von einer klassischen Gitarre sprechen. Begriffe wie „Crossover Guitar“ kommen mir da in den Kopf.
Bei einem breiten Griffbrett ist der Daumen auf der E6-Saite nicht so einfach möglich. Mit einem schmalen Griffbrett hat man keine klassische Gitarre mehr. Von daher ist das keine Technik des klassischen Gitarrenspiels.
Ich habe auf Delcamp Berichte von Gitarrenlehrern gelesen die sich darüber beschwerten das Schüler sich ohne Beratung durch den Lehrer Gitarren mit schmalem Hals gekauft haben und sich wunderten das das mit dem klassischen Spiel nicht so gut klappt …
Abseits des klassischen Gitarrenspiels ist der Daumen auf der E6 eine wohl etablierte Technik.
Okay, dann war Guiliani halt der erste Crossover Gitarrist und hatte nichts mit dem klassischen Gitarrenspiel zu tun, da er a) wahrscheinlich eine Gitarre mit geringerer Sattelbreite und b) auch noch mit dem Daumen gespielt hat?
Jetzt habe ich lange auf dem Schlauch gestanden, es geht um die Greifhand. Linnsebinse hat das völlig richtig beschrieben, der Daumen gehört bei der Konzertgitarre hinten mittig auf den Hals, etwa gegenüber vom Mittelfinger. Natürlich mit Spielraum. Das hat sich meines Wissens bis heute nicht geändert.
Andere Instrumente und andere Bauarten ermöglichen andere Techniken. Das sollte man aber trennen. Für Django Reinhardt z.B. war der Daumen wichtig, weswegen er von der Maccaferri-Gitarre mit breitem Griffbrett auf das Selmer-Modell mit schmalem Hals gewechselt hat.
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30.08.2024 15:59
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