Bereits im alten Forum gab es Hinweise, dass die hohen Lagen bei Fichtendecken auch bewußt und lange eingespielt werden müssen, um sich klanglich zu entfalten.
Unabhängig davon wollte ich gerne fragen, welche Erfahrungen und Tipps ihr für die hohen Lagen (12 aufwärts) habt: klanglich ist ja wünschenswert, dass sie nicht gegenüber den unteren Lagen zu schwach ausfallen.
Habt ihr Erfahrungen bei der Gitarrenauswahl hinsichtlich der hohen Lagen? Tipps, worauf man achten sollte? Wir man testen sollte?Ab welchen Preisniveaus eine gute Klangqualität zu erwarten wäre?
Das Einspielen der Decke - da ist sicher was dran, aber man darf keine Wunder erwarten. Möglicherweise klingt die Gitarre nach längerer Ruhe und folgendem ausgiebigem Spiel etwas offener. Aber meiner Erfahrung nach ändert sich hinter dem 12. Bund nichts gravierendes. Entweder klingt es da, oder eben nicht.
Wir reden von der hohen e-Saite. Bis zum G (15. Bund) sollte jede ordentliche Gitarre klingen. Danach ist es z.T. auch Glückssache. Ich kenne Meisterinstrumente, die da nicht richtig wollen, oder vielleicht bis zum A klingen, danach wird es angestrengt. Wenn das A nicht klingt, würde ich nicht viel Geld ausgeben. Wenn H oder C (so vorhanden) gut klingen, kann man sich freuen. Eine Gitarre für mehrere Tausend Euro muss das können, finde ich. Adäquate Besaitung vorausgesetzt.
Auf der h-Saite ist es schon schwieriger, da sie dicker ist, die g-Saite schwächelt eigentlich immer. Man muss sich halt fragen, wie oft man dort oben spielt und wie relevant das für einen persönlich ist. Ein hohes g braucht man schon mal, evtl. das d auf der h-Saite. Für die meisten Spieler ist da Schluss, denke ich. Wer dort regelmäßig unterwegs ist, legt evtl. mehr Gewicht auf die Frage. Krümelsucher wie ich auch.
Die höchsten Saiten klingen für mich am schönsten, wenn man sie einzeln spielt. Das finde ich wichtig, denn in den tieferen Lagen hat man schon genug Auswahl. Aber die hohen Töne sind nur dort verfügbar. Die Gitarre hat ohnehin einen tiefen Klang. Eine Melodie geht fröhlich auf und ab. Eine Oktave höher möchte ich nicht vermissen. Die eine Gitarre wird sich mehr entwickeln als die andere. Das hängt auch von der Bauweise ab.
Zitat von Docsteve im Beitrag #4"There is no money above the fifth fret." (Willie Nelson)
Naja, seine Gitarre war vermutlich eingespielt genug......🤣
Krass! Danke Peter, dass Willie Nelson auf eine kaputte Gitarre gespielt hat wusste ich schon, so detailliert wiederum nicht. Stammen die Autographen auf der Decke von Berühmtheiten? Gruß, Ugo
Zitat von Charlie im Beitrag #1Bereits im alten Forum gab es Hinweise, dass die hohen Lagen bei Fichtendecken auch bewußt und lange eingespielt werden müssen, um sich klanglich zu entfalten.
Unabhängig davon wollte ich gerne fragen, welche Erfahrungen und Tipps ihr für die hohen Lagen (12 aufwärts) habt: klanglich ist ja wünschenswert, dass sie nicht gegenüber den unteren Lagen zu schwach ausfallen.
Habt ihr Erfahrungen bei der Gitarrenauswahl hinsichtlich der hohen Lagen? Tipps, worauf man achten sollte? Wir man testen sollte?Ab welchen Preisniveaus eine gute Klangqualität zu erwarten wäre?
Danke im Voraus!
Hi Charlie, wenn darum geht's, die hohe Lage zu üben, sind vielleicht u.a. auch Segovia's Tonleiter behilflich. Dabei saust du dem ganzen Griffbrett rauf und runter, auf und ab bis zum Schalloch. Ob dies eine positive Auswirkung für eine klangliche Entwicklung der Fichtendecke mit sich bringt, weiss ich nicht so richtig. Treffsicherheit, Geschmeidigkeit und Geschwindigkeit für die Finger auf jeden Fall - und das wirkt bestimmt positiv auch auf die Tonbildung. Armin Gropp sagte mir mal, bei der Übergabe einer gerade fertig gebauten Gitarre mit Fichtendecke, dass sie ein Jahr gebrauchen wird "um die Reifeprüfung zu bestehen". Und jedwedes Instrument bestehet ja die Prüfung anders - wenn überhaupt. Ich frage mich noch dazu, ob man eine Fichtendecke u.U. auch verschlechtern kann bzw ob man sie zerstören kann - Alptraum. Das Thema ist auf jeden Fall interessant 8) Gruß, Ugo
Zitat von Hugo im Beitrag #7Stammen die Autographen auf der Decke von Berühmtheiten?
Kann ich dir nicht sagen, aber so wie ich Willie Nelson einschätze eher nicht, sondern von ganz "normalen" Freunden. Aber ist nur meine Meinung.
Gruß Peter
Ja, so schätze ich den auch ein. Übrigens: die Lagerfeuer Gitarre hinkritzeln lassen, von wem auch immer, war in den frühen 80ern genau so geläufig, wie das Unterschreiben lassen vom Gips, dass damals benutzt wurde um Knochenbrüche zu richten. Gruß, Ugo
Beim Klavier finde ich, dass man es auch als Laie heraushört, dass die ganz hohen Töne immer mehr zu einem körperlosen „pling“ werden, je höher es geht. Keine angenehmen Tönen … Meine Frage nach euren Erfahrungen und Tipps zielte letztlich darauf, worauf man achten muß und wie weit man mit Geld, Glück oder Technik kommen kann, um bei der Gitarre noch wohlklingende hohen Töne erleben zu dürfen. Schade finde ich es immer, wenn Kompositionen durch solche hohen körperlosen „plings“ letztlich sehr dünne Momente durchlaufen müssen und ich/wir spielerisch in solche Bereiche gezwungen werden.
Nahe dran an der Frage nach dem Klang ist ja auch die Bespielbarkeit Bund 12 und höher. Lohnt sich ein erhöhtes (elevated) Griffbrett? Mitunter muß man ja gar nicht mal so viel Geld dafür in die Hand nehmen, die Cordoba C12 und Hanika Jubi 70 kommen im Bereich von 2.000,- EUR gleich mit erhöhtem Griffbrett …
Man ist gut beraten, der Gitarre, vor allem in der Einspielzeit, durch z.B. chromatische Tonleitern in den oberen Lagen bei ihrer Entwicklung zu helfen … wohlgemerkt mit der Einschränkung, dass davon keine Wunder zu erwarten sind (siehe ollos Beitrag #2)!
Beim erhöhten Griffbrett muss man einfach ausprobieren, ob und wie glücklich man damit wird. Ich persönlich kam damit auf Anhieb überhaupt nicht gut klar. Da ich mit dem Spiel in den oberen Lagen bis zum Bund 19 ohnehin wenig Probleme habe, bestand auch nie die Notwendigkeit, mich intensiver damit auseinanderzusetzen.
Von dem, was man jedoch so allgemein hört, wird der Aspekt des Spielkomforts in den hohen Lagen beim erhöhten Griffbrett mittlerweile nicht mehr ganz so hoch bewertet, wie zu Anbeginn.
Zitat von Charlie im Beitrag #12Beim Klavier finde ich, dass man es auch als Laie heraushört, dass die ganz hohen Töne immer mehr zu einem körperlosen „pling“ werden, je höher es geht. Keine angenehmen Tönen …
Das kommt doch sehr auf das Klavier an. Die meisten Pianolas aka Klavier haben naturgemäß nicht sooo viel zu bieten, ein Flügel ab 1,80 m aufwärts sollte da schon etwas brauchbares produzieren. Man kann halt die Physik nicht überlisten.
Zitat Charlie: Schade finde ich es immer, wenn Kompositionen durch solche hohen körperlosen „plings“ letztlich sehr dünne Momente durchlaufen müssen und ich/wir spielerisch in solche Bereiche gezwungen werden.
Als Komponist reizt man den Umfang des Instrumentes aus. Da gehört die letzte halbe Oktave dazu. Man muss ja nicht gleich die Anfänger da hochjagen.
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09.08.2024 07:13
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