Zitat von bka24141 im Beitrag #3

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Sehr interessantes Video...
By the way, mir wurde von einem Mitarbeiter von Siccas, der sich offenbar mit Hauser-Gitarren auskennt, mitgeteilt, dass die neueren Hauser nicht mit Schellack poliert, sondern mit PU lackiert, sind. Es war eine große Überraschung für mich, dachte, dass Schellack-Politur für Gitarren in der Preisklasse selbstverständlich ist...

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Das ist eine längere Geschichte mit dem Lack bei den Hauser-Gitarren....Was dir mitgeteilt wurde ist nur ein kleiner Teil davon. Bereits seit den 50er Jahren wird für die Hauser-Gitarren Nitrolack für den Lack verwendet. Die Hausers haben wohl Versuche gemacht und festgestellt, dass eine Schellack-Lackierung gegenüber Nitro keine klanglichen Vorteile habe. So wurde Nitro der Standard bei Hauser-Gitarren ab dieser Zeit. Erst Hermann Hauser III, der ohnehin einige baulichen Veränderungen vs. seinem Vater und Großvater vorgenommen hat, verwendete wieder Schellack, aber nur für die Decke, für Boden und Zargen verwendet er weiterhin Nitro (Hauser III - Gitarren sind sicher hervorragende Gitarren, echte Hauser-Fans sind jedoch an seinen Gitarren eher weniger interessiert, nur an Hauser I und II. Hauser IV (Kathrin Hauser) soll baulich wieder näher an Großvater und Ur-Großvater sein, ich habe aber noch keine gespielt - das nur als Randbemerkung).

Ich kopiere unten mal eine Passage aus einem Dossier (ich glaube es ist von Bruné), welches einen ganz guten Eindruck vermittelt, sowie interessante Geschichten enthält.

Gruß
Peter

Zitat von Gitarrenmichel im Beitrag #5

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Hat sich hauser 2 eigentlich im Wesentlichen nur noch mit dem Nachbau bzw. Der Verbesserung seiner Erfolgsmodelle bzw . Der seines Vaters beschäftigt?

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Ein tolles Zeitdokument aus einer Zeit, in der viele von uns grad geboren wurden.... Herrlich manchmal die Ausdrucksweise (" ...beim Schnitzen eines Gitarrendeckels...." 😁).

Hermann Hauser II war sehr eng mit seinem Vater Hermann Hauser I verbunden. Als dieser 1952 starb hat Hermann Hauser II die bauliche Tradition seines Vaters im Wesentlichen weitergeführt. Es gibt keine Hauser II - Modelle, die komplett von denen seines Vaters abweichen (es gibt allerdings auch ganz wenige Zederdeckeninstrumente von Hauser II, das vielleicht als größte Abweichung von Hauser I). Deswegen ist bei den echten Hauser-Fans Hauser I und II so beliebt.
Aber: Es ist nicht so, dass die Hausers ihre Bauweise nicht weiterentwickelt hätten. Sie waren in einem gewissen Rahmen durchaus experimentierfreudig, konnten sie doch auf einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. So baute Hauser I ja am Anfang hauptsächlich das Wiener Modell, bis er in den 20er Jahren von Segovia und Llobet dazu ermutigt wurde, auf die Torres-Bauweise umzusteigen. Hauser I baute häufig mit einem Nullbund, Hauser II nicht mehr. Auf die Sache mit dem Lack hatte ich ja schon an anderer Stelle hingewiesen. Allerdings war es so, dass die Hausers ihre bautechnischen Geheimnisse hatten, d.h. sie haben viele ihrer Erkenntnisse und baulichen Besonderheiten für sich behalten und nicht weiter mitgeteilt. Das ist bis heute so.

Übrigens: im Film werden auch die Hauser-Saiten erwähnt, die auch bis heute noch von den Hausers für ihre Gitarren verkauft werden (ob sie von ihnen auch gefertigt werden weiß ich nicht, würde mich aber wundern). Ich habe sie probiert, auch auf meiner damaligen Hauser. Es sind mE gute und voll klingende Nylon-Saiten, allerdings etwas überteuert.

Noch eine kleine Ergänzung: natürlich hat der Sohn Hauser II zwar die Tradition fortgesetzt, aber auch nicht ganz exakt genauso gebaut wie der Vater. Segovia hatte kein gutes Verhältnis zu Hauser II im Gegensatz zu Hauser I. Dazu kam dann die Geschichte mit der Reparatur seiner Hauser 1937, die Hauser II durchgeführt hat nicht zur Zufriedenheit von Segovia ("die hohe e-Saite hat ihre Seele verloren..."). Segovia war der Meinung, Hauser II würde nicht so gut bauen wie der Vater und hat dann in den 60ern seine Hauser 1937 beiseite gelegt und sich Ramirez zugewandt, um dann seine berühmte Ramirez zu spielen. Der Grund hierfür mag auch an einigen anderen Dingen gelegen haben (er wollte spanische Gitarren fördern nach seiner Rückkehr nach Spanien / bessere Konditionen, etc.).

Sorry, wenn es um Hauser geht kann ich mich selten kurz fassen.......😖

Gruß
Peter