Mich würde interessieren, ob es anderen auch so geht, dass trotz regelmäßigem und intensivem Üben es Tage gibt, wo man schlecht spielt, d.h. die Finger der linken und rechten Hand daneben greifen bzw. die Saiten nicht richtig erwischen. Z.B. gibt es Tage bei mir, wo das Tremolo bei Recuerdos de Alhambra gut funktioniert und Tage, wo die Finger auf den Saiten häufiger stolpern oder hängen bleiben.

Wenn ich die Profis höre, habe ich den Eindruck, die haben nicht solche Tage.

Ich hab auf jeden Fall solche Tage. Aber ich bin auch kein Profi....

Gruß
Sascha

Ja, klar. Kenne ich zu gut und ist dann auch frustrierend. Ich sage mir dann immer, das kommt wieder und ist in keinem Fall weg. Sonst wird man noch verkrampfter. Mal klappt es, mal nicht.
Ich denke Profis haben das auch und vielleicht sogar mehr, halt auf anderem Niveau. Aber bei 5 Std und mehr täglichem Üben, wird schon auch was schief laufen.

Bei mir ist es zumindest so, dass wenn ich ein Stück oder eine Stelle in einem Stück oder eine Etüde zu häufig an einem Tag wiederhole, ich dann schlechter werde und die Finger daneben greifen oder nicht richtig aufsitzen.

Wenn ich dann viele Tage dasselbe Stück oder dieselbe Stelle/Etüde nicht spiele oder übe und dann erst wieder anfange, klappt es wieder gut.

Hallo Peter, deine Antwort deckt sich auch mit meiner Erfahrung.

Absolut, ich hatte neulich so einen Tag zum vergessen. Das spielen fühlte sich schwer an, kaum saubere Töne und null Inspiration. Dazu noch jeden online Schachspiel, dass ich zur Ablenkung versuchte, verloren gehabt. Das einzige was ich an dem Tag hinbekommen habe war immerhin einen Supermarkt Einkauft und meine Spaghetti mit Tomatensosse. Zum Glück gibt es dann auch ganz andere Tage bzw 3-4 Tage hintereinander wo ich selber Überrascht bin was da plötzlich in mir steckt. Wir Menschen.

Spielst du professionell und auch vor Publikum?

Ich gebe dir recht mit dem überrascht sein. Es gibt bei mir auch so Tage, wo ich manchmal, auch wenn ich vorher die ganze Woche nicht oder wenig geübt habe, Sachen hinbekomme, wo ich selber überrascht bin (z.B. sauberes Tremolo). Woran das liegt, kann ich mir nicht erklären.

Ich übe immer die Beweglichkeit und die Kontrolle über die ganz kleinen und schnellen Muskelbewegungen der Finger.
Manchmal geht es von selbst und entspannt.
Ein anderes Mal ist es eine Art Automatismus, den man nicht kontrollieren kann.
Was mir immer hilft, ist leise zu spielen.
Und wenn ich nicht inspiriert bin, ein Rhythmus oder Akkordmodulationen oder eine Melodie.

Das mit dem leise Spielen mache ich auch, vor allem wenn knifflige Stellen kommen. Was mir auch hilft, ein wenig Staccato die Töne zu spielen.

Zitat von Nalis im Beitrag #10

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Spielst du professionell und auch vor Publikum?

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Ich kenne solche Tage auch. Manchmal hängt das auch mit Zweifeln über das "gut genug sein" zusammen. Dann geht meistens garnichts mehr. Da hilft bei mir nur ausprobieren, woran ich an diesem Tag Spaß habe und was klappt. Alles andere führt sonst bei mir nur zu Frust.