Hat jemand Erfahrung mit Konzertgitarren von Hanika?
Mich interessieren folgende Punkte:
Welches Modell Saitenlage Leichte Bespielbarkeit Lauter Ton auch bei nicht so kräftigem Anschlag Guter Sound Sauberer Ton d.h. kein Scheppern Klangstabilität auch nach längeren Spielen und auch bei verschiedenen Witterungsverhältnissen oder Raumtemperaturen Sind nach vielen Jahren Probleme hinsichtlich der vorstehenden Punkte aufgetreten
Hanika Natural Torres - aus meiner Sicht die beste Gitarre in der Preisklasse bis 3.000€: Voller Klang, laut genug, ausgewogen zwischen Diskant und Bass, gutes Response.
Und meine Hanika habe ich mit einigen Gitarren in der Preisklasse bis zum 5.000€ oder mehr verglichen - sie muss sich sogar nicht vor der Kohno Special, die wesentlich mehr kostet, verstecken. Wobei dort ist eher eine Geschmacksache, welcher Klang einem gefällt. Die Kohno ist nicht so responsive wie meine Hanika, dafür ist ihr Klang aber voller/die Bässe sind dicker, Diskant ist allerdings nicht so gut wie von der Hanika. Was man bei der Natural Torres nicht erwarten kann ist viel Oberton - der Klang ist sehr natürlich/holzig. Für mich ist ihr Klang und das gesamte Konzept sehr „deutsch“: hohe Spielbarkeit (insbesondere mit Carbon Saiten), kräftig genug, klar bis kühl, ausgewogen, kein unnötiges „Bling Bling“, einfaches aber zeitloses Design, und sehr saubere Verarbeitung. Gewöhnt man sich daran, liebt man den Klang sehr. Wie oft bin ich selbst überrascht, dass ich beim Bespielen anderer Gitarren diese Hanika als Referenz nehme, ohne darauf zu achten.
Ich spiele sie nur zuhause, wo Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant gehalten werden, kann daher schlecht sagen, wie empfindlich sie ist. Tatsächlich kann die dünne Lackschicht eine Schwäche der Gitarre sein, wenn man viel damit unterwegs ist. Wobei, ich persönlich finde, dass genau dieser dünne Lack gibt der Gitarre die Möglichkeit, mehr zu vibrieren. Der Klang einer Hanika HE Torres gefällt mir nicht so gut wie von der Natural - möglicherweise wegen der dicken Lackschicht?
Ich war kurzem in einem Musikgeschäft und habe Konzertgitarren von 200 € -1200 € von diversen anderen Herstellern ausprobiert (keine Hanika dabei ) und war erstaunt, dass eine Gitarre für 359 € am besten klang und leichter zu spielen war, schöner sauberer, knackiger Ton und schnelle Ansprache. Ich habe sie gekauft und spiele täglich. Sie ist sehr robust und selbst bei kräftigem Anschlag kommen saubere Töne raus und sie ist bundrein.
Ich will damit aber nicht behaupten, dass die billigeren Instrumente immer besser sind. Es ist manchmal auch Glückssache.
Ich wäre bereit auch mehr als 3.000 € auszugeben, wenn die Gitarre meinen Vorstellungen entspricht.
Zitat von Nalis im Beitrag #1Hat jemand Erfahrung mit Konzertgitarren von Hanika? Welches Modell
Habe eine Reihe durchgetestet, vor allem vor Jahren mal die "Test-the-Best-Serie", das sind aber nicht mehr die aktuellen Modelle. Und auch danach immer wieder. - Außerdem werden / wurden bei mir im Umfeld ein paar gespielt.
Zitat von Nalis im Beitrag #1 Lauter Ton auch bei nicht so kräftigem Anschlag
Man muss sich überlegen, ob man das wirklich will; das Instrument soll ja auch ein vernünftiges pp oder ppp ermöglichen. Das war bei Test-the-Best interessant: Vom Timbre her gefiel mir die Ahorn-Gitarre am besten, die hatte aber im pp "keinen Ton" mehr. Und wenn du nun ein Instrument haben möchtest, dass auch beim zarten Anschlag nicht verhaltener als ein p kann, dann ist das IMHO auch nicht besonders zielführend.
Zitat von Nalis im Beitrag #1 Sauberer Ton d.h. kein Scheppern
Da gab es einmal in meinem Umfeld Schwierigkeiten mit einer neu gekauften; das konnte dann auch nicht behoben werden, wobei mir nicht ganz klar ist, ob das eher ein Problem des Händlers (= rechtlicher Ansprechpartner) oder der Beziehung zwischen Hanika und dem Händler war.
Zitat von Nalis im Beitrag #1Sind nach vielen Jahren Probleme hinsichtlich der vorstehenden Punkte aufgetreten
Die anderen Hanikas in meinem Umfeld sind teilweise deutlich älter als 10 Jahre und erfüllen ihren Zweck weiter gut.
Liste der Gitarren, den meine Hanika Natural Torres klanglich „überlegen“ ist (aus meiner Sicht ;-)): - Hanika Natural PC - Hernandez Romance - Amalio Burguet 1a - Höfner HM87 - Kohno Pro - eine Double Top eines deutschen Meisters (kostet fast das 3-fache) - eine Meistergitarre eines relativ bekannten deutschen Meisters, die ca. das doppelte kostet (auch Torres Beleistung) - eine Meistergitarre eines sehr bekannten italienischen Meisters (damaliger Preis lag bei ca. 7000 DM) - Hopf Artista Membrane - Concierto Modell eines relativ bekannten spanischen Meisters (preislich bei ca. 3.200€), - alle höheren Modelle der Marke Antonio Picado (60, Concierto, E.G.), - einpaar Jellinghaus La Leona, - Hauser-Replica eines relativ bekannten englischen Gitarrenbauers.
Möglicherweise habe ich Glück mit meiner HNT weil alles passt. Zumindest kann ich behaupten, dass das Holz für die Decke aufgrund der Maserung sehr gut ist - habe ein Exemplar desselben Modell gesehen, das das Glück nicht hat. Oder sind andere Vergleichgitarren möglicherweise „Black Sheep“ der Reihe…? Man muss allerdings betonen, dass dieser Vergleich aber sehr subjektiv und als „just for fun“ zu betrachten ist (wobei ein paar Profis und normale Menschen, die gutes Gehör haben aber kein Musiker sind, mir den guten Klang meiner HNT bestätigt haben).
Für mich persönlich ist die HNT das beste Beispiel dafür, dass man nicht viel Geld investieren muss, um eine sehr gute Gitarre zu bekommen. Wenn man daran denkt, dass der aktuelle Preis einer HNT ca. 2.700€ beträgt und Händler-Marge bei 40-50% liegt, dann kann man ahnen, welcher Aufwand in den Bau solcher Gitarren investiert wurde - vermutlich weniger als 15 Arbeitsstunden!
Wie lange hast du schon die Gitarre? Gibt es Tage, wo die Gitarre auch mal schlecht klingt und schlecht bespielbar ist? Wie empfindlich ist die Gitarre gegen verschiedene Witterungsverhältnisse?
Ich habe gehört, dass Hanikas in der Regel eine höhere Saitenlage haben und man mehr Kraft braucht, um sauber zu spielen.
Für mich persönlich ist die HNT das beste Beispiel dafür, dass man nicht viel Geld investieren muss, um eine sehr gute Gitarre zu bekommen. Wenn man daran denkt, dass der aktuelle Preis einer HNT ca. 2.700€ beträgt und Händler-Marge bei 40-50% liegt, dann kann man ahnen, welcher Aufwand in den Bau solcher Gitarren investiert wurde - vermutlich weniger als 15 Arbeitsstunden!
Davon kann man nicht einen Satz stehen lassen. 2700 € ist nicht wenig Geld. Deine Händlermarge ist geraten und deine 15 Arbeitsstunden sind reine Phantasie. Sorry, etwas mehr Ernsthaftigkeit bei diesen Dingen wäre gut.
Die Gitarre ist seit 4 Jahren in meinem Besitz, gebaut in 2019. Ich kann nicht bestätigen, dass die Gitarre eine sehr hohe Saitenlage hat, etwas höher vielleicht… Tage, wo sie schlecht klingt, gibt es bisher nicht. Dass ich an manchen Tagen eine andere Klangsrichtung brauche, kommt schon öfter vor - sie klingt schon relativ kräftig…
@Ollo: woher die Information über Händler-Marge kommt, mag ich an dieser Stelle nicht sagen. Aber ich weiß, wovon ich rede, und wie sicher meine Quelle ist… Dass es weniger als 15 Arbeitsstunden sind, ist auch nicht geraten. Aber woher, mag ich nicht erwähnen. Nur als Hinweis: man kann googeln, wieviel Martin/Kohno im Durchschnitt für eine Gitarre braucht (Martin braucht ca. 20h für eine D28…) und wieviel eine Arbeitsstunde in Deutschland kostet… da hat man schon erste Hinweise darauf, wie hoch der Aufwand sein kann… Du hast recht, 2.700€ sind nicht wenig. Aber es gibt Gitarren, die das dreifache davon kosten und klingen für meine Ohren nicht besser. Anyway, bitte betrachte diese Info als „just for fun“, denn ich möchte nicht tiefer in das Thema einsteigen…
Zitat von bka24141 im Beitrag #10@Ollo: woher die Information über Händler-Marge kommt, mag ich an dieser Stelle nicht sagen. Aber ich weiß, wovon ich rede, und wie sicher meine Quelle ist
Wie sagt man bei uns so schön; „wer gackert muß auch legen“ 😉
@Charlie: Es tut mir Leid, da ich nicht bei der CIA arbeite, konnte ich bei dem Gespräch keine Wanze installieren, um die Aussage der Person aufzuzeichnen. Und ohne Beweis ist jede Behauptung einfach eine „Just for fun“ Sache…
@Charlie: Adresse: eine Großstadt auf der Erde, Hausnummer: irgendeine Nummer zwischen 1 und 1000, Schuhgröße: zwischen 30 und 50. ;) Spaß bei Seite, ich könnte theoretisch meine Quelle verraten, wäre sie aber dann verbrannt, wird also keine interessante Information mehr geben … das wollen wir bestimmt nicht ;))
Es ist eigentlich kein großes Geheimnis: Die Händler kriegen je nach Abnahmenmenge und Herstellern zwischen 35-50% Rabatt. Es klingt viel, muss man aber dran denken, welche Kosten sie zu tragen haben (Personalkosten, Miete, Zinsen für gebundenes Kapital, Investition in Laden usw.). Dies gilt nicht nur für Musikinstrumenten aber auch in anderen Bereichen, wobei die Marge je nach Produkt/Branche tatsächlich sehr unterschiedlich sein kann.
Forum-Klassikgitarre.de
Thema drucken
13.09.2024 12:02 (zuletzt bearbeitet: 13.09.2024 12:08)
Antworten