Zitat von Docsteve im Beitrag #5Ich hatte mal eine Resonatorgitarre, die in Es besonders gut klang - E war etwas zu hoch, D zu tief, auf Es öffnete sie sich spürbar und begann zu singen. (Insofern glaube ich im Gegensatz zu Agustin schon, dass ein halber Ton was ausmacht.) Im ganzen blieb sie aber natürlich eine Resonatorgitarre.
Ja, ich glaube du hast es viel besser als ich beschreiben können. Grundcharakter des Instruments bleibt gleich, aber: Eine 66cm Mensur lange Gitarre einen halben Ton runter stimmen, sollte jeder mal ausprobieren. Für mich bei meiner Kohno war es ein erfreuliches Erlebnis in Klang und Bespielbarkeit. Eine Gitarre mit 63cm Mensur würde ich vielleicht nicht runter stimmen, eher halben Ton höher. Lieber mit und nicht gegen der Physik arbeiten.
Zitat von Agustin im Beitrag #2Meine Stimmungen verändern den Charakter der Gitarre nicht, da ausgehend von der Standard Stimmung um lediglich einen halben Ton nach oben oder nach unten umgestimmt wird.
Na ja, es gibt schon einen Unterschied in der Nutzung offener Saiten als Bordun/Drone (auch mit Nullbund). Aber der kommt auch nicht in allen Stücken wahrnehmbar zum Tragen.
Ich hatte die Frage von Peter so verstanden ob die Umstimmung den Klangcharakter der Gitarre stark beeinflusst. Bei den Tunings die ich verwende klingt eine Kohno weiter nach Kohno usw. Durch die Nutzung der offenen Saiten ändert sich natürlich der Charakter der Musik. Offene Saiten lang klingen lassen und parallel kurze Noten anschlagen ist bei offenen Stimmungen besonders leicht. Die Stücke haben nicht so diese für standard Stimmung üblichen staccato Charakter, es sei man will die Gitarre absichtlich so spielen.
Nach dem ich viele Stücke in Standard Stimmung geschrieben hatte, kam ich irgendwann mal an einer kreativen Blockade. Daher habe ich mit D#A#D#GA#D# und D#A#D#F#A#D# angefangen. In diese Stimmungen habe ich in den letzten 5 Jahren über 100 Stücke geschrieben und etwa 70 arrangements mühelos machen können. Die Gitarre spielt sich für mich leichter, da ich mehr offene Töne einbauen kann und sparsamer und schonender die linke Hand einsetze. Weitere schöne Vorteile: weniger Quietschgeräusche und ich kann mich auf einen sauberen Spiel besser einstellen, ohne hektisch von einen Barre Griff in den anderen wechseln zu müssen. Ich kenne viele klassische Gitarristen die über Schmerzen in der linken Hand klagen. Ich bin in den letzten 5 Jahren stets Schmerzfrei. Meine Stimmungen verändern den Charakter der Gitarre nicht, da ausgehend von der Standard Stimmung um lediglich einen halben Ton nach oben oder nach unten umgestimmt wird. Da sind die Charakter Änderungen durch z.B. Wechsel der Saiten Marke erheblicher.
Heute möchte ich euch meine Dominique Delarue (2013 - Madagascar Rosewood/ Zeder) Gitarre vorstellen. Eingespielt habe ich 2 neue Arrangements aus dem Film ‘The Sound of Music’. Falls sich jemand die Studio Versionen anhören möchte (ebenfalls mit der Delarue eingespielt) sind diese unter meinem Künstler Pseudonym für Covers ‘Edy Hafler’ in den meisten Musik Platformen erhältlich.
Wer diese Musikrichtung und den Fingerstyle mag wird vermutlich Tommy Emmanuel lieben. 2 Mal fürs Grammy nominiert und macht bereits seit Ende der sechziger Jahre Tourneen als Profi Gitarrist. Heute spielt er live immer noch fehlerfrei, sehr musikalisch und virtuos. Ich halte ihm für eine lebende Legende und einen grossartigen Gitarrist. Klar ist auch viel Entertainment dabei und es wird vor allem sehr laut. In meistens Rock-Konzert Lautstärke zaubert er mit seiner verstärkten Gitarre Schlagzeug ähnliche Klänge, während er Bass und Melody Linien spielt. Wer ungefähr weiss was ihm erwartet wird seine Konzerte sehr geniessen.
Ich habe einmal eine Guitarlele in die Hand genommen. Ein völlig anderes Gefühl, ich wusste nicht mal wie ich die Gitarre halten sollte, aber es hat mir sehr viel Spass gemacht und sofort ein Arrangement daraus entlockt:
Zitat von Sascha im Beitrag #5Hi Agustin, gefällt mir gut, das Stück ! Bei dem und den zweien davor steht bei den Tabs gar nichts zum Tuning -- Du bist doch nicht etwa in einer Standard-Stimmung-Phase ?
Gruß Sascha
Danke für das positive Feedback und nochmals Danke für deine Aufmerksamkeit, ich hatte vergessen die tunings der letzten 3 Stücke in den Kommentaren anzugeben. Habe ich nun auf der Webseite angepasst. Dieses Stück hat einen DADFAD tuning. Ich glaube im englischen kennt man es auch als open D minor.
Hallo zusammen, Wieder melde ich mich mit einer neuen sehr ruhigen Komposition. Dieses Mal eingespielt mit meiner wunderbaren Masaru Kohno Nr. 5 von 1968. Ich mag die Bespielbarkeit, die sehr standfähige cashew Politur und vor allem den transparenten und singenden Klang dieser Gitarre sehr. Ich hoffe das Stück gefällt es euch!
Was du als nachlassende Kognitive Fähigkeiten beschreibst, fide ich ist ganz normal und altersunabhängig. Ich werde dieses Jahr 54, spiele Gitarre seit dem ich 9 bin und erst seit 2021 als Vollprofi. Frühere Blackouts bei Konzerten hatte ich dadurch kaschiert in dem ich einen Loop gespielt hatte (vielleicht mit kleinere improvisierten Variationen) bis mir wieder einfiel wie es weiter ging. Am besten sich gar nicht anmerken lassen. Man unterschätz wieviel Arbeit es nötig ist einen Stück perfekt auswendig spielen zu können, geschweige einen 1.5h Konzert. 6-8h tägliche Übung war eigentlich bei mir das Minimum. Irgendwann musste ich mich entscheiden zwischen Komponieren/Produzieren oder live spielen. Habe mich für das erstere entschieden. Wenn ich mit dem nächsten Stück beschäftigt bin, habe ich das vorherige vollkommen vergessen, es handelt sich hier nicht um einer kognitiven Unfähigkeit sondern normale menschliche Grenzen. Ich habe bei der GEMA über 200 Stücke registriert, ich könnte gerade spontan lediglich 2-3 auswendig spielen und das ist gut so weil ich sonst mit dem nächsten Stück nicht voran kommen würde.
Ich spiele eine Masaru Kohno Nr. 5 von 1969 mit einer Mensur von 66. Sie hat trotz der langen Mensur eine wunderbare Bespielbarkeit und für eine Fichte Gitarre einen aussergewöhnlich klaren offenen Ton mit sehr langen sustain in den Höhen. Sie ist klanglich meine erste Wahl für Stücke mit 2 Gitarren wegen der Transparenz, so bleiben 2 Gitarren sehr schön sauber getrennt im Mix ohne EQ. Was mir am meisten gefällt ist die ausdauernde cashew Politur, da kann man schön die Gitarre an den Körper rannehmen, ohne verkrampfte Abstandshaltung, oder Tücher, lange Ärmel und sonstige Vorsichtsmassnahmen die bei Schellack notwendig sind um die Politur durch Transpiration nicht zu ruinieren. Für mich eine Befreiung.
Ich wurde beim neuen Stück vom Hemingways Buch ‘Der Alte Mann und das Meer’ inspiriert, und führte dafür tragische heldenhafte Elemente in die Musik ein, aber auch die leisen und ruhigen Töne die die Zuversicht in die Nachhaltigkeit darstellen sollten. Im studio mit der Johanna Vogl Gitarre aufgenommen und nun auf alle Musikportale verfügbar. Hier auf dem Video mit der italienischen Adriano Devoto Gitarre eingespielt. Ich hoffe es gefällt euch!
Zitat von bka24141 im Beitrag #1 Oder vielleicht kann jemand das machen? Möglicherweise gegen Entgelt…
Ich habe einen Kontakt in Shanghai der meine Notationen für 60€ zuverlässig und schnell macht. Ein Naturtalent, alles was er braucht ist das Video und die Gitarrenstimmung, bei den Reviews habe ich bisher keine Fehler entdeckt. Sende mir ein PM bei Interesse. LG, Agustín
Hallo zusammen, Heute wurde in allen music Plattformen meine neue Komposition ‘Stillleben’ veröffentlicht. Ich habe ein Video eingespielt und auf YouTube gestellt. Tabs sind noch nich fertig, kommen aber noch. Ich hoffe das Stück gefällt euch:
Hallo zusammen, Ich habe den bekannten Titel vom Disney’s Film Pinocchio mit der Gitarre arrangiert, mit meiner Adriano Devoto eingespielt, und auf YouTube hochgeladen. Ich hoffe es gefällt euch:
Oft höre ich die Tonaufnahme bestimmter Gitarren im YouTube, wie von GSI oder Siccas, und finde die Klangqualität der Gitarren gar nicht so schlecht. Meistens klingen sie vollen Klang (full bodied sound), zumindest wie dem Video zu entnehmen ist. Und ich kann nicht raushören, dass der Klang stark modifiziert wird. Meine Frage wäre: kann man den aufgenommen Ton so modifizieren, dass es sich trotzdem voll aber immer noch natürlich klingt, obwohl die Gitarre eigentlich einen ziemlich flachen Klang hat?
Danke VG
Am besten gleich bei der Aufnahme einen guten bekommen. Bei meinen letzten videos habe ich ein paar Lewitt Kleinmembran mikros verwendet die beim grossen T 166€ kosten. Die werden in AB- Stellung etwa 25cm von der Gitarre entfernt platziert, dabei nie direkt ins Schallloch ausrichten sondern links und rechts davon und mics an den xlrs eines kleinen mobilen Aufnahmegerätes anschliessen. Anschliessend im Rechner bei der Videobearbeitung etwas reverb und sonst nichts. Keine Modifizierung nötig. Ich habe selbst eine mini Guitalele somit aufgenomen und klang richtig gross.
Zitat von Peter im Beitrag #2Sehr schön, wie immer! Diesmal etwas beschwingter, trotzdem aber mit sehr viel Gefühl.
Was mir auch auffällt: du spielst generell mit einem Daumenpick, vermutlich ein Überbleibsel aus deiner Steelstring-Zeit. Ist sonst auf Klassikgitarren eher unüblich. Aber es klingt sehr gut, keinesfalls zu hart in den Bässen.
Grüße Peter
Vielen Dank, Peter. Ja, genau so ist es. Und ich klebe auf der Kontaktfläche des Daumenpicks einen weichen Pflaster um Daumenfleisch zu simulieren, klingt somit weicher und natürlicher.