ich glaube, die meisten von uns hier im Forum sind mit dem GAV (Guitar Acquisition Virus) infiziert. Irgendwann mal ist aber "too much" mit den Gitarren, zumal dass ich als Hobbyspieler niemals so viel spielen kann. Zwar bin noch am Anfang, besteht aber die große Gefahr, dass bei mir eine schlimme "Erkrankung" sein wird. Ich meine, wenn ich mir rationale Gedanken darüber mache, dann ist das Geld, das in unbespielte Gitarren investiert wird, im meisten Fällen totes Kapital. Mit der Zeit verliert es sogar an Wert, also total im Gegensatz zu ETF oder ähnliches. Aber "man gönnt sich ja sonst nichts". Wir habt ihr das Problem des GAVs im Griff? oder ist diese Krankheit unheilbar? ;-)
LoL...ein Onlineforum Klassikgitarre ist definitiv *nicht* der Treffpunkt der Leute, die Ihr GAS im Griff haben....(Ausnahmen bestätigen die Regel). Meiner Erfahrung nach verschiebt die regelmäßig Studie der hier geposteten Beiträge die Maßstäbe erheblich, wenn Du also tatsächlich was gegen GAV/GAS machen möchtest, müsstest Du Dich hier wieder abmelden...und auf keinen Fall nach Karlsruhe kommen, wenn man einmal Jörgs Gitarrensammlungsauszug gesehen hat, findet man alles, was man in eine normaldeutsche Wohnung reingekauft kriegt als "moderat"..
Zitat von Sascha im Beitrag #2LoL...ein Onlineforum Klassikgitarre ist definitiv *nicht* der Treffpunkt der Leute, die Ihr GAS im Griff haben....(Ausnahmen bestätigen die Regel). Meiner Erfahrung nach verschiebt die regelmäßig Studie der hier geposteten Beiträge die Maßstäbe erheblich, wenn Du also tatsächlich was gegen GAV/GAS machen möchtest, müsstest Du Dich hier wieder abmelden...und auf keinen Fall nach Karlsruhe kommen, wenn man einmal Jörgs Gitarrensammlungsauszug gesehen hat, findet man alles, was man in eine normaldeutsche Wohnung reingekauft kriegt als "moderat"..
Gruß Sascha
;)) Das stimmt, es ist sehr schwierig, GAS im Griff zu kriegen. Kaum ist eine interessante, inserierte Gitarre zu sehen, juckt schon die Finger. Ich meine, Gitarre spielen möchte ich schon, aber GAS weniger. Als ich mit Gitarrenspielen anfing, dachte ich: zwei reichen mir. Noch nie liege ich daneben wie in diesem Fall. ;))
Aber im Ernst jetzt... Wenn ich jetzt die 10.000€ in ETF investieren würde, bekäme ich daraus nach 20 Jahren bei einem Wachstum von 5% p.a. ca. 26.000€. Eine 10.000€ Gitarre können meine Kinder später max. noch für 3.000€ wiederverkaufen, wenn der Luthier kein Star wird (und die meisten werden keine weltbekannten Stars...). Und die meistens von uns hören nicht bei 10.000€ auf...
Aber das Leben wird sooo langweilig, wenn man sich die ganze Zeit nur rationale Gedanken über jeden Kauf macht... Schwierig zu heilen ist GAS.
Da gebe ich Sascha absolut recht .... dass ist hier kein guter Platz gegen GAS 🤣 Aber wenn du es dir leisten kannst und wenn du den Platz zuhause hast.-..warum nicht? Da gibt es für mich schlechtere Möglichkeiten, Geld auszugeben. Instrumente faszinieren mich, ich habe auch eine ganze Menge anderer Instrumente, nicht nur Gitarren. Du kannst das dann auch nicht mehr nach rein rationalen Gesichtspunkten oder Wirtschaftlichkeit sehen, es ist eben Liebhaberei. Wenn es dein Leben schöner macht, warum nicht. Aber bei einem Aspekt muss ich dir recht geben: wenn man zu schnell eine nach der anderen kauft, dann kann es wirklich ungesund werden...
Peter
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Kleine Frage: wie viele Gitarren kauft ihr im Durchschnitt pro Jahr? und um wie viele Gitarren wachsen eure Sammlungen jährlich? (Zukauf minus Verkauf). Bei mir sind ca. 2 Stück/Jahr. Ich kenne allerdings einen Gitarrenlehrer. So wie es aussieht, ist er mit seiner Matthias Dammann sehr happy, ist sehr wahrscheinlich seine einzige Hauptgitarre.
Gitarren und andere Instrumente sind keine Geldanlage, auch wenn manche Händler das einem erzählen. Dann muss schon Stradivari oder Guarneri draufstehen. Alles andere ist Quatsch, fast jeder Kauf ist mit Wertverlust verbunden. Ausnahmen sind vielleicht die großen Namen der Szene. Gewinn macht man aber nur selten.
GAS ist sehr individuell. Ich kenne Gitarristen, die haben seit Jahrzehnten ein oder zwei Instrumente und keinen Bedarf an neuen. Oder Leute, die sich den Keller vollstopfen, obwohl sie nicht spielen können. Da ist alles erlaubt.
Meine GAS-Phasen sind vorbei, ich reduziere seit Jahren, für ein neues Instrument muss mindestens ein altes gehen und das neue finanzieren, neues Geld wird nicht mehr angefasst. Der letzte Kauf ist Jahre her. Das entspannt irgendwie.
Das ganze ist ja bei manchen auch "Holz gewordene Biographie".
Ich z.B. habe noch (fast) alle Gitarren, lediglich meine erste E-Gitarre [1] habe ich verkauft. Die war auch ziemlich schlecht, trotzdem reut es mich manchmal ein kleines bisschen (naja, nicht wirklich ;-) .
Eigentlich habe ich auch nur unwesentlich mehr als die Grundversorgung: Zwei Konzertgitarren, 3 E-Gitarren, eine Jazzgitarre, 12-String, Dreadnought, 2 Acoustic, 4 Gypsy Gitarren, Travel-Gitarre, Oktav-Gitarre, Oud und natürlich eine Ukulele :-)
Wie man sieht, es fehlt mindestens noch ein Bass!
Eine gute Idee ist es Instrumente erstmal bei Freunden auszuleihen, dann kann man in Ruhe abwarten bis der akute GAS-Schub abgeklungen ist.
Eine fiese Frage ist: Wenn dein Haus brennt und du nur eine Gitarre retten kannst, welche nimmst du?
[1] während ich das schreib habe ich mal "gesuchmaschint", und wenn man richtig spielen kann klingt die "Johnny Pro II" ja doch ganz ordentlich.
@ollo: ETF = Exchange Traded Fund, also eine Art von Geldanlage. Ja, da gebe ich dir total recht. Gitarrenkauf ist meistens keine Geldanlage, sondern Geldvernichtung, insbesondere bei neuen Gitarren. Ich versuche gerade, einen gesunden Maß zu erreichen. Denn man möchte im hohen Alter im Notfall noch gewisse Reserven haben. ETF kann ich per Mausklick verkaufen, eine teure Gitarre eher nicht, auf jeden Fall nicht mit erheblichem Wertverlust. Aber Spaß muss auch sein...
Zugegeben: ich bin sicher an GAS erkrankt, aber mit dem Glück, dass die Vernunft nicht abgeschaltet wird. Mittlerweile habe ich wohl ca 15 Gitarren von guter Qualität, aber keine hat mehr als 5.500,- gekostet. Alle Gitarren testet mein Gitarrenlehrer, der viel Erfahrung hat, und in dem meisten Fällen bewertet er die Gitarren als sehr gut. Jetzt ist es so, dass ich zufrieden bin und eigentlich keine verkaufen will. Beim Einkauf achte ich darauf, zu einem guten Preis zu kaufen, und der Verkauf ging bisher gut, d.h. mit max. einem Drittel Verlust, Gitarren, die im Preis steigen werden, habe ich wahrscheinlich nicht, aber ich kaufe sie auch nicht als Geldanlage, und alle werden gespeilt und gepflegt. Dazu beschäftige ich mich vermehrt mit der Renovation alter Gitarren, d.h. Instrumente aus dem letzten Drittel des 19. Jhs. und jünger, hier kann man da und dort noch Schätze ausheben, meistens im Bereich unter 300,-, oftmals unter 100,-. Bei mir stehen jetzt ca. 5 alte .Gitarren, die auf ihr "Aufmöbeln" warten.
Zitat von bka24141 im Beitrag #5Kleine Frage: wie viele Gitarren kauft ihr im Durchschnitt pro Jahr? und um wie viele Gitarren wachsen eure Sammlungen jährlich? (Zukauf minus Verkauf). Bei mir sind ca. 2 Stück/Jahr.
Das kommt drauf an, wie Du rechnest - ich hab 5 Nylons, 1 Steelstring und 2 E-Gitarren, aber ich spiel schon seit der Schulzeit, also über 30 Jahre - darauf gerechnet ist es moderat. 5 der genannten Geräte stammen aber aus der Zeit seit 2020, dass ist eher so ein Indiz für Infektion mit DEM Virus....
Man merkt bei dir, dass du hin und hergerissen bist zwischen Wirtschaftlichkeit, Rendite, Maximierung des Kapitals auf der einen Seite und Lust auf neue Gitarren andererseits. Meine Erfahrungen und Tips hierzu: Wenn du es dir eigentlich nicht leisten kannst, jedes Jahr zwei neue Gitarren zu kaufen, dann lass es lieber sein. Wie ollo bereits gesagt hat, Gitarren ab einem bestimmten Preisbereich wieder zu verkaufen ist generell schwierig und nur mit ganz erheblichen Preisabschlägen. Wir haben einen Käufermarkt im Moment. Gib einer Gitarre auch mal die Chance, mit ihr verschiedene Sachen auszuprobieren, lass sie sich entwickeln, probier andere Saiten aus etc. Wenn man Gitarren wie Spielzeug kauft, nur um sie wieder in die Ecke zu stellen, wenn das nächste Spielzeug attraktiver ist, dann geht das in die falsche Richtung. Die Gedanken mit der Rendite kannst du gleich wieder vergessen, da vermiest du dir eigentlich nur die Freude an den schönen Instrumenten. Wenn du Rendite haben willst, dann lege die 10k € als ETF an. Eine Frequenz von 2 Käufen/Jahr finde ich schon sehr hoch. Ich habe dann auch immer wieder Gitarren verkauft, bei denen ich gemerkt habe, dass sie mir nicht so viel bedeuten, Indiz war immer dass ich sie in den letzten 2 Jahren fast nicht oder gar nicht gespielt habe. Ich finde, man muss versuchen aus diesem Hype-Modus herauszukommen und in einen - wie Karel es so treffend gesagt hat - "vernünftigen" Modus zu kommen (ob man dabei wirklich von Vernunft sprechen kann ist nochmal eine andere Sache 😁, aber zumindest vernünftiger). Man liest viel und dann ja auch gezielt über die Instrumente, die einen interessieren und schon kommt man in diesen Hype-Modus (sh. Fleta.....). Einfach Ruhe bewahren, die Zeit regelt viele Dinge...
Und noch ein Rat: du redest häufiger mal über 20k € + Gitarren (Dammann, Fleta, Friederich, etc.). Lass da lieber die Finger davon, die können allenfalls dienen, dich zu deinem Klangideal zu leiten, aber selbst dies ist gefährlich.......
@Peter: Eigentlich kann ich mir den Kauf von zwei guten Gitarren p.a. leisten. Selbst Fleta oder Friederich wären machbar, wobei ich aus Prinzip das nie machen werde. Ich als Hobbyspieler werde sehr wahrscheinlich niemals das Potenzial dieser Gitarren völlig ausschöpfen können. Und wie du schreibst: selbst diese bekannten Gitarren haben ihre Schwäche. Schlechte Nachricht für Leute mit GAS: die perfekte Gitarre wurde noch nicht gebaut.
Ich bin tatsächlich hin und hergerissen, weil so viele Gitarren zu kaufen mir ziemlich unvernünftig ist. Ich bin eigentlich ziemlich einfacher Mensch, warum bin ich so stark von GAR infiziert bin, bleibt mir rätselhaft. Eine mögliche Lösung ist einfach für eine gewisse Zeit YouTube Kanäle wie Siccas oder dieses Forum zu vermeiden, um nur auf das Spielen konzentrieren, ggf. Sammlung reduzieren. Mit meinen jetzigen Gitarren kann ich wahrscheinlich bis Lebensende problemlos spielen…
also ich kann deine Frage zwar verstehen, aber ich lese zwischen den Zeilen ein anderes "Problem", das der Entscheidungsfindung. Du sprichst von GAS, erwähnst aber im Kontext immer Kaufen/Verkaufen/ Geldanlage.
GAS ist reine Liebe und hat (aus meiner Sicht) so Null damit zu tun, dass sie Investitionen mehren sollen, sondern mit purer Lust, sich immer wieder neu in dieses herrliche Instrument verlieben zu können. Mal ketzerisch (Achtung Ironie): Was manchen Frauen die Handtaschensammlung ist, ist anderen die Gitarre.
Zurück zum Ausgang: Du hast in meinen Augen kein echtes Gas, ich nenne es mal Pseudo-Gas. Weil dein Ansinnen beim Kauf ist ja nur sekundär das Spiel/ der Besitz/ die Lust, sondern monetäres Interesse, zumindest zielen deine Fragestellungen in diese Richtung.
Von einem echten GAS-Anfall spräche man aus meiner Warte bei Fragen wie: Wie sehen Regale/ Ständer aus? Wie pflegt ihr 10 auf einmal? etc. pp.
Vielleicht hilft ein Trennen deiner Gedanken in zwei Stränge: 1) Was erwarte ich an Sicherheit im Alter und wie viele € brauche ich dazu (dann kaufst du ETF) 2) Was befriedigt jetzt meine Sammellust - Rücklage Gas
Das sollte zwangsläufig dazu führen, dass du für GAS länger sparen muss, um die von dir präferierten hochpreisigen Modelle zu erstehen.
Wenn ich dich richtig verstehe, liegen die 10k unterm Kissen. Sie machen da halt nix außer ruhigen Schlaf. Leg Sie anteilig in ETF und leg was zurück für GAS.
Dann kommst du zumindest mal ins Handeln (was in meinen Augen das Wichtigste ist).
Damit du nicht meinst, ich klugscheiße, ich kenne GAS und habe mir den Luxus gegönnt mir eine erste Gitarre auf mich anfertigen zu lassen. Eine Jellinghaus. Davor hatte ich eine 400 € Gitarre, eine wohlklingende Zeder, die liebe ich auch! Natürlich juckt es mich permanent eine neue zu kaufen. Meine Rechnung ist aber ganz einfach (und damit die Entscheidung): Ich bin selbständig und muss immer liquide sein, ich habe eine bezahlte Immobilien, weil ich keine Schulden mag, ich mag nicht bis 67 arbeiten, sondern habe noch bisschen was anderes vor (Ärzte ohne Grenzen, Reisen etc)...alles Dinge, die im Leben irgendwie zu kurz gekommen sind.
Themen die mir wichtig sind und die ICH der Lust unterordne (ich will Schockverliebtheitsmomente zum Forentreffen nicht ausschließen
In diesem Sinne wünsche ich dir Entscheidungsstärke und nicht GAS-Schwäche
Forum-Klassikgitarre.de
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02.08.2024 10:04 (zuletzt bearbeitet: 02.08.2024 10:10)
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