Hi Charlie, der Gitarrenkorpus sollte für maximalen Spielkomfort derlinken Hand mit der Decke senkrecht stehen. "Nur" wegen dem gucken sollte man diese Spielhaltung m.M nach nicht aufgeben. Jörg
Hi, ich tue mich schwer damit, die Lebensdauer von Saiten einfach nur in Betriebsstunden zu messen. Beim Einspielen einer neuen Gitarre, so habe ich mal nachgerechnet, spiele ich z.B. etwa 30.000 Töne in einer Stunde, das raspelt dann jeden Tag ordentlich was von der Saite ab,, auch häufige Skordaturen, zu viel Greifdruck und manche Technik-Prozeduren verlangen ihren Tribut. Jörg
Hi, ich rate, ALLE Löcher mit Hartholz auszudübedln und komplett neu zu bohren, Abhobeln des Knüpfblocks ist völlig unnötig. Alexander Herb in Bubenreuth hat da viel Erfahrung. Jörg
In den 60 er Jahren war Ramirez noch ein kleiner Betrieb mit einem geringen output. Wenn man damals eine gescheite Gitarre suchte, wurde einem immer auch und vor allem Ramirez empfohlen. Mit der Erhöhung der Schlagzahl sank (natürlich) die Qualität und die Streuung wurde grösser. Eine Kommilitonin von mir in Frankfurt hatte eine 1A, für die würde man einen Mord begehen. Die Insrumente waren schwer zu kriegen, nur in 2 oder 3 Geschäften in Deutschland, enes davon war Bertram in Freiburg, tatsächlich mußte man nach 1970 schon Glück haben, wenn man "eine Gute" wollte. Heute sind Ramirez Manufakturgitarren. Jörg
Mit der Churchdoor verhielt es sich so: Der inzwischen verstorbene Gitarrenbauer Rodriguez hatte mal eine alte Kirchentür gekauft, aus Rio-Palisander, mehrere Jahrhunderte alt, und dieses Holz für den Bau mehrerer Gitarren verwendet. Die Werkstatt wurde noch nach seinem Tod von seinem Sohn etwa 20 Jahre weitergeführt. Meine Santos Hernandez von 1932 wurde mal in dieser Werkstatt restauriert (1952/53) Aus dieser alten Kirchentür sind etwa 8 Gitarren entstanden, und sie sollen wohl sehr gut klingen, aber das liegt wohl zu wesentlichen 'Anteilen an der anerkannt großen Handwerkskunst des Maestros. Jörg
Hallo Charlie, na ja, ich habe durch Erfahrung gefunden, dass die meisten Statements nicht meinen Wahrnehmungen entsprechen, und ich spiele schon so lange extrem engagiert Gitarre und unterrichte auch schon so lange, ich vermute, dass meine entsprechenden Werte nur von Eliseo überboten werden, mein statistisches Material erlaubt es mir, quer zu manchen Strömungen zu stehen. Ansonsten beteilige ich mich natürlich gerne im Sinne Deiner Anregung. Mit dem Alter wird man da aber auch etwas milder...... Jörg
Hi, das erhöhte Griffbrett wurde eingeführt, um den Halswinkel zu verändern und damit eine aggressivere Attacke der Saite zur Decke zu ermöglichen. Wenn man eine Gitarre auf Augenhöhe hebt, mit flach gehaltenem Korpus (parallel zum Fußboden), erkennt man, dass der Winkel zwischen Griffbret/Saitenebene und Gitarrendecke anders ist, als beim Normalbau. Die extreme Verwirklichung dieser Idee findet man bei der Harfe, da trifft die Saite mit einem extremen Winkel auf die Decke. Irgendein Schlaumeier hat dann eine verbesserte Bespielbarkeit ober halb des 12. Bundes erwähnt, seitdem wird das fleissig nachgeplappert wie z.B. auch das Statement "Zederndecken spielen sich nicht ein" oder "Ahorn erzeugt als Korpusholz nicht so einen Wumms" etc. Wird aber auch nach tausendfacher Wiederholung nicht zutreffender. Jörg Wagner
Hallo Nalis, wenn Du der Sache auf den Grund gehen willst, dann spiele mal ohne Daumennagel (Schere!!!) und gucke mal, ab welcher Länge des Daumennagels das Problem auftritt..Es klingt für mich aber auch so, als ob Dein Daumen nicht besonders entspannt ist oder an Spannung zunimmt und dann seinen natürlichen Schwung verliert. Auch sehr leise oder sehr laut anschlagen kasnn wertvolle Hinwise liefern. Jörg
Hallo Nalis, das bezieht sich vor Allem auf die Beleistung und die Ausarbeitung der Decke, für gewöhnlich wird diese auf der Diskantseite etwas steifer und härter beleistet und ausgearbeitet, bei falschverstandenem leichtbaufetischismus führt das dann schon mal zu Problemen bei Ausgeglichenheit, Sustain und Lebenserwartung. Ansonsten: wir pflegen hier das kollegiale "Du" Lieben Gruß Jörg
An anderer Stelle schreibt Luise Walker in ihrem Buch aber auch, dass man kurz vor Beginn eines Konzertes, noch im Künstlerzimmer, seine Gitarre besonders laut spielen soll, sie werde es Dir danken. Ich spiele ziemlich viel, und meine Gitarren klingen nach intsnsivem Spiel IMMER besser, sowohl auf kurze, wie auch auf lange Sicht. Wenn eine 'Gitarre an der falschen Stelle zu weich gebaut ist, lässt sie allerdings schon mal nach. Ich bezweifle aber, dass man es als Käufer einer neuen Gitarre erleben wird, das diese Gitarre müde wird. Dafür veranschlagt man durchschnittlich 80 bis 100 Jahre. Bei der originalen Leona ist das nach meinem Eindruck der Fall. Als ich sie gespielt hatte, wirkte sie im Vergleich etwas müde. Jörg
Hallo Linn, obwohl ich nicht direkt angesprochen bin, hier ein paar Gedanken zu Deinen Fragen : Die sogen. "fis-Stimmung" ist nach meinem Überblick eine der wenigen, bei denen eine Saite keinen Leersaitenton der normalen Gitarrenstimmung verdoppelt. Dafür ändert sich die Lage der Töne in diesem Fall ja nur um eine Bundposition. Agustin benutzt nach meinem bisherigen Eindruck meistens Stimmungen, bei denen keine fremden Töne dem Instrument aufgegeben werde. Meistens wird die 6. Saite zum tiefen D (gleich Greiforte wie auf der 4. Saite, nur eine oktave tiefer, 5. Saite auf G (haben wir schon in Gestalt der 3. Saite, wieder nur eine Oktave tiefer, 1. Saite auf d (einen Ganzton tiefer) haben wir schon als 4. Saite, nur eine Oktave tiefer. Ein engagierter Gitarrist sollte doch wissen, auf welchen Bünden eine D-G etc. Saite die jeweiligen Töne versteckt sind. Agustins gelobter Wohlklang kommt - neben seinm guten Anschlag- ja besonders von der Aliquotwirkung der offenen Stimmungen und seinen schönen Gitarren und n´bischen "Nachbearbeitung". Keine Hexenwerk, wenn man sich mal dranbegibt. Jörg
Hi, das Beispiel "Bourree" ist schön für Betrachtungen geeignet, und nicht von ungefähr sind es die letzten Takte, in denen mancher gitarristische Höhenflug jäh endet. In solchen und vergleichbaren Fällen halte ich es für wichtig, selbst einen Fingersatz zu finden, der einem liegt und klug durchdacht ist. Das Beschäftigen mit Fingersätzen hilft da extrem weiter, denn schon im Analysieren der jeweiligen Stelle leistet man so Einiges. Man lernt nicht nur auf der Bassis von Tonsatzwissen oder dem harmonischenVerständnis eines Abschnittes, sondern auch und vor Allem haptisch, es sei denn, man ist in den Disziplinen Griffbrettkenntnis, Notenlesen, Tonsatz und Formenlehrte absolut souverän, sodass sich viele Dinge quasi von selbst ordnen bzw. als Problem gar nicht erst entstehen. wenn man also ALLE Gedächtnisspeicher gezielt anspricht, dann wird schon einer dabeisein, der sich angesprochen fühlt. Günstig wäre es, zu wissen, was für ein Lerntyp man überhaupt ist. Schwierigkeiten entstehen oft wenn man 1) den Text nicht gut kennt 2) einen ungeeigneten oder nicht abschließend geklärten Fingersatz benutzt (weil man möglicherweise die Musik nicht verstanden hat, zb. die motivische Gliederung nicht beachtet 3) nicht oft genug intelligent wiederholt hat 4) die fragliche Stelle einfach (noch zu) schwer ist. 5) sich zu grosse Lernportionen vorknöpft Lässt sich aber alles reparieren.
Halo Kefrstin Gleitstrich + Bogen = Glissando-Bindung, damit der Zielton klar zum Klingen kommt, empfiehlt es sich, die Gleitbewegung bei Erreichen des h abrupt zu beenden. Jörg
Moin Matthias, Du lässt Dir ja interessante Fragestellungen einfallen! Aber , ehrlich gesagt :in einem Gitarrenforum diese Fragestellung? Ebensowenig, wie ich mir die Frage stelle, warum aus biochemischen und oekotrophologischen Gründen eine bestimmte Schokoladensorte gut schmeckt, geht es mir gerade hier. Ich liebe Die Gitarre und ihre Musik, ohne das begründen zu wollen. Und in diesem Bereich nur dürr über Vor-und Nachteile diskutieren, dazu habe ich gar keine Lust. Das erklärt auch meine Enthaltsamkeit im soeben geschlossenen Tabulatur - thread, obwohl ich inhaltlich eher bei Dir war. Viel Spaß noch Jörg
Hi, Kerstin, ich kenne genug Leute, die einen Porsche am Motorklang erkennen.....und einen Nicht-Porsche eben auch, das hat wenig mit Marketing und Dauerberieselung zu tun, wohl aber mit den beschäftigten Soundingenieuren, die ja sogar das Türzufall-Geräusch designen. Freue mich schon auf ein Lifegespräch mit der Möglichkeit, Klangbeispiele zu goutieren (beim Forumstreffen?!)
Hi, das Thema ist unter anderem auch so schwierig, weil Klang sprachlich immer nur mehrdeutig dargestellt werden kann. Eine gute Lösung wäre vielleicht, dass zum Forumstreffen Instrumente mitgebracht werden auf die nach Meinung der Besitzer das Attribut "spanisch" zuträfe. Ansonsten bin ich schon der Meinung, dass es einen "spanischen" Klang gibt, z.B. Jellinghaus Torres fe 17 mit Tornavoz, auch die Leona-Kopie ist relativ nah dran, Oldiges und Braun auch, Hanika, Herb etc. und auch manche Spanier und Friedrich eher nicht. Jörg